In der Krise in Kultur investieren
Worum geht es?
Im vergangenen Sommer wurde in der Lippe ein einzigartiges Artefakt geborgen. Das Taucher-Team Peter Ferlemann und Luise Hauswirth entdeckte im Sommer 2019 ein gut erhaltenes Boot aus dem 12. Jahrhundert. Die Bäume für den Bootsbau lassen sich auf die Zeit zwischen 1146 – 1156 datieren, also kurz vor der Stadtgründung Lippstadts im Jahre 1185. Momentan befindet sich das Boot in Räumlichkeiten des LWL und wird dort sachgerecht aufbereitet.
Warum setzen wir uns dafür ein, dass dieses Boot nach Lippstadt kommt?
Licht Wasser Leben ist der Slogan unserer schönen Lippe- Stadt. Lippia, so der Gründungsname, ist seit jeher mit der Lippe in Verbindung zu bringen, geografisch wie auch mit historischer Bedeutung, sind wir ja auch in der Hanse vertreten.
Wir wollen die Chance nutzen und unsere Stadtgeschichte mit diesem einzigartigen Fundstück konzeptionell aufarbeiten. In diesem Zuge könnte nicht nur die Stadtgeschichte, sondern auch die Entwicklung der Lippe historisch beleuchtet werden. Vom Boot über das Museum bis hin zu unserer Auenlandschaft würde so ein schlüssiges Kulturkonzept, also ein weiteres kulturelles Highlight, im Zentrum der Stadt geschaffen werden können.
Die inhaltliche und räumliche Nähe dieses Bootes zu unserer Stadt bieten die Chance auf eine deutliche Weiterentwicklung unserer Stadt hinsichtlich touristischer Aktivitäten, einer Aufwertung der Römer- Lippe- Route und zu einer Stärkung unserer Wirtschaftskraft, vor allem im Bereich der Corona- gebeutelten Gastronomie und Hotellerie.
Warum ist Kultur wichtig?
Wie wichtig Kultur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist, zeigt der Strukturwandel im Ruhrgebiert. Durch die Schaffung und Aufrechterhaltung von kulturellen Einrichtungen wurde dort ein Identifikationsmerkmal für die dort lebende Bevölkerung geschaffen. Kultur wirkt demnach magnetisch auf Menschen und Wirtschaftskraft, gerade jetzt in der Krise ist es also wichtig, dass wir uns mit einer zukunftsfähigen Neugestaltung unseres Museums und des angrenzenden Marktplatzes auseinander setzen. Hierdurch versprechen wir uns eine Steigerung der Attraktivität Lippstadts und ein Entgegenwirken dem Innenstadtsterben.
Durch eine Erweiterung des Museums und der Umgestaltung des Vorplatzes geben wir den Bürgerinnen und Bürgern einen Platz zurück, der momentan nicht optimal genutzt wird.
Auch wichtig…
Das Boot als exklusives Exponat eröffnet uns die Möglichkeit, für die Umgestaltung der angesprochenen Gebäude und Fläche bis zu 80% Fördermittel zu beantragen.
Es muss eine fachlich versierte Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die sich ebenfalls mit dem Thema Dauerleihgaben des Landes (LWL- Archäologie) beschäftigt, denn es gibt eine gut gefüllte Liste mit Fundstücken, die in das neue Museumskonzept einfließen könnten.
Auch nicht zu vernachlässigen sollte die städtebauliche Ausgangslage sein. Eine Umgestaltung des Areals westlich der Marienkirche ist seit langem im Gespräch, konkrete Planungen gibt es allerdings noch nicht. Wenn wir uns als Stadt also jetzt schon dafür einsetzen, dass das Boot in Lippstadt dauerhaft ausgestellt und Teil eines Museums-Konzeptes wird, lässt sich das Exponat von vornherein in die baulichen Veränderungen einplanen.
Fazit
Wir setzen uns dafür ein, dass das 2019 in der Lippe gefundene Boot als besonders herausragendes Exponat in ein neu zu entwickelndes Kultur- und Tourismuskonzept einbezogen wird und der Öffentlichkeit im Zuge der Neugestaltung des Palais Rose (Stadtmuseum) und Marktplatzareals in besonders geeigneter Weise zugänglich gemacht wird.
Wir fordern daher unseren Bürgermeister Arne Moritz dazu auf, sich stark zu machen, dass dieses Boot nach Lippstadt kommt.
Im Zuge dessen soll Fr. Dr. Schönebeck als Museumsleitung dazu beauftragt werden, das Boot als Exponat in eine für Lippstadt neuartige Ausstellung zu integrieren und zusammen mit der Verwaltung Fördermittel für die Umgestaltung der angesprochenen Örtlichkeit zu beantragen.